Anlässlich der diesjährigen MRMCD habe ich mit Julrics Unterstützung einen Feldversuch mit Thermit durchgeführt. Thermit ist ein Gemisch aus Eisen(III)-oxid- und Aluminiumgranulat. Das Aluminium dient als Reduktionsmittel: Das Eisen(III)-Oxid wird zu Eisen reduziert. Die Reaktion läuft stark exotherm ab - es entstehen Temperaturen von über 2400 Grad Celsius. Das Eisen schmilzt also und rinnt aus dem Reaktionsbehältnis. In unserem Fall haben wir es benutzt, um ein paar alte Festplatten fachgerecht von ihren Daten zu befreien. Dome war so freundlich unseren ersten Test zu filmen:
Wie immer gilt: Nachahmen willkommen, aber vollkommen auf eigene Gefahr. Flüssiges Metall kann andere Gegenstände entzünden, daher haben wir uns aus dem Baumarkt eine Waschbetonplatte organisiert und mit ein paar Rasenkantensteinen zu einer Feuerstelle umgebaut. Darin haben wir dann Quarzsand (Sandkastensand) geschichtet. Der Tontopf ist geplatzt, weil er wohl Lufteinschlüsse im Ton hatte (Wärme, Luft dehnt sich aus, Druck steigt…). Wir haben beim ersten Versuch nicht daran gedacht, die Elektronik aus den Platten auszubauen — das sollte man unbedingt tun, weil es stinkt und nicht gerade umweltfreundlich ist.
Das Thermit habe ich übrigens via Ebay gekauft. Da Thermit nur bei Temperaturen über 900 Grad überhaupt angezündet werden kann ist es kein Gefahrstoff. Zum Anzünden habe ich einen pyrotechnischen Zünder verwendet - der lag dem Paket bei. Spätere Versuche mit Wunderkerzen als Zünder haben recht eindeutig gezeigt, dass man lieber professionelle Zünder verwenden sollte. Die Qualität des Thermits war auch recht unterschiedlich: In obigem Video verwenden wir das “gute” Thermit, da stimmte die Mischung ziemlich genau. Weicht man vom Mischungsverhältnis ab ist der Versuch immer noch hübsch anzusehen, aber es fliesst kein flüssiges Eisen aus dem Topf heraus — es klumpt stattdessen noch im Topf.