Flaschenöffner, Chaos inKL.-Edition

Bei der Inbetriebnahme meines 3D-Druckers habe ich kleine Flaschenöffner zum Einstellen gedruckt. Irgendwann hatte ich dann eine signifikante Menge von den Dingern und habe sie während meines Mittwoch-Stammtischs verschenkt. Kleiner Designfehler: Der Öffner funktioniert nicht, denn die M8-Unterlegscheibe fällt heraus. Außerdem braucht man ziemlich viel Kraft zum Öffnen einer Flasche. Meh. Das konnte ich natürlich nicht auf mir sitzen lassen — ein eigenes Flaschenöffnerdesign muss her.

Dabei musste ich lernen, dass Flaschenöffner gar nicht so einfach sind: Die Abmessungen müssen genau stimmen, damit die Flasche auch wirklich bequem zu öffnen ist. Außerdem wird das Material mechanisch relativ stark beansprucht:

Nach mehreren Designiterationen und mittlererweile ca. 100 gedruckten Exemplaren funktioniert er aber — zumindest gibt es Exemplare, die auch nach rund 100 geöffneten Flaschen keine Materialermüdung zeigen:

Bei Chaos inKL. haben wir den Flaschenöffner als Werbematerial verwendet, was recht gut funktionierte. Der Druck dauert ca. 1 Stunde pro Stück (hier noch einer der Prototypen, ohne Rundung am vorderen Ende):

Nach dem Drucken muss der Flaschenöffner noch montiert werden. Dazu müssen folgende Teile eingebaut werden:

WievieleWas
1Unterlegscheibe M5, DIN 9021
1Zylinderkopfschraube M5x10, DIN 912
1Mutter M5, DIN 934

Achtung: Die Geometrie ist genau für diese Teile berechnet - abweichende Teile werden mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht passen. Das sind alles Teile, die ich noch von meinem MendelMax-Bau übrig hatte — die sind recht kostengünstig via Ebay zu beschaffen.

Entwurfsmethodik

Der Flaschenöffner besteht im Wesentlichen aus einer Skizze des Profils, welches dann extrudiert wurde:

In diese Grundform wurden dann die Ausschnitte für die Schrauben etc. eingebracht.

Danach folgen Rundungen, die Beschriftung etc. Um die Sollbruchstelle von oben zu beheben, sind kleine Verstärkungen in die Öffnung des Flaschenöffners eingearbeitet:

Schließlich muss noch ein Ausschnitt für die Befestigungsmutter eingearbeitet werden. Dabei habe ich auf die Teilebibliothek von Inventor zurückgegriffen und den Ausschnitt in Relation zur “eingebauten” Mutter in einem Assembly gemacht.

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